Die M. werden durch das Masernvirus hervorgerufen. Der Erkrankte bekommt starkes Fieber und juckenden Ausschlag. Die Letalität hängt dabei stark vom allgemeinen Gesundheits- und Ernährungszustand der Erkrankten ab. Die M. werden von Mensch zu Mensch übertragen, sie zählen zu den sogenannten Zivilisationskrankheiten, die sich erst mit der Entstehung größerer Städte festsetzen können. Sie werden heute (neben den Pocken) als eine der Hauptursachen für den Niedergang des Aztekenreiches und die beinahe Ausrottung der nordamerikanischen Ureinwohner eingeschätzt. Entdecker und Reisende verbreiten das Virus über die ganze Welt. In den 1960er Jahren wird ein Impfstoff entwickelt, der 1963 zugelassen wird. Dieser Impfstoff sowie eine bereits durchlittene Infektion sorgen für lebenslange Immunität. In den Industrieländern so gut wie nicht mehr vorkommend sind die M. in vielen Entwicklungsländern nach wie vor die Hauptursache von Kindersterblichkeit.

Vgl. Dobson 2009